Drei Fragen zur Corona-Schutzimpfung

Neue Virusvarianten, neue Erkenntnisse, neue Empfehlungen zur Impfung – dazu erreichen uns in der Praxis viele Fragen. Die Antworten auf die aktuell häufigsten Fragen haben wir für Sie zusammengestellt.

Warum ändern sich die Empfehlungen der der Ständigen Impfkommission STIKO immer wieder?

Alle Medikamente und Impfstoffe, die in Europa in Umlauf gebracht werden sollen, brauchen zunächst eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittelkommission EMA. Eine Zulassung bedeutet, dass ein Wirkstoff „von guter Qualität“, „unbedenklich“ und „wirksam“ ist – also eingesetzt werden darf und kein medizinischer Versuch ist.

Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission STIKO bauen darauf auf. Sie stellen eine wesentlich umfassendere Beurteilung der Lage dar. Die STIKO wägt Risiken und Nutzen für das Wohl der Bevölkerung gegeneinander ab, und zwar laufend – auf der Basis einer immer weiter wachsenden Datenbasis, nach immer neu dazugewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es ist für unser Wohl ganz entscheidend, dass ein medizinischer Wirkstoff nicht nur einer initialen Prüfung unterzogen, sondern fortwährend kritisch begleitet wird. Dass es Änderungen in den Empfehlungen gibt, ist insofern ein Ausweis, dass die STIKO ihre Arbeit gewissenhaft macht. Dabei ist ihre Unabhängigkeit von politischen Gremien und Herstellern genauso entscheidend wie die wissenschaftliche Exzellenz der ehrenamtlich arbeitenden Kommissionsmitglieder.

Ich war mit Covid-19 infiziert. Wie lange bin ich vor einer erneuten Infektion geschützt? Was bedeutet dies für Auffrischungsimpfungen?

Von Covid Genesene haben Antikörper gebildet. Sie verfügen also über einen gewissen Schutz. Nach bisherigen Erkenntnissen und wissenschaftlichen Daten lässt die Immunantwort jedoch nach etwa sechs Monaten signifikant nach, sodass eine Auffrischungsimpfung („Boosterung“) für einen ausreichenden Schutz gegen eine erneute Corona-Infektion wieder erforderlich wird. Insbesondere neu aufgetretene Virusvarianten können eine Verstärkung der Abwehr wieder notwendig machen. Sprechen Sie mit uns über den richtigen Zeitpunkt.

Wer von Covid genesen ist und dies durch einen PCR-Test hat bestätigen lassen, kann dies im COVID-Impfzertifikat hinterlegen lassen.

Für den Herbst wird ein auf neue Varianten angepasster Impfstoff in Aussicht gestellt. Sollen Personen über 60 Jahre, für die eine Auffrischungsimpung empfohlen wird, auf den angepassten Impfstoff warten?

Nein. Das Risiko eines reduzierten Infektionsschutzes wiegt zu schwer, als dass eine ungewisse Wartezeit in Kauf genommen werden sollte.